Die Natur Nordzyperns – Pflanzen und Tiere
Nicht alle Menschen, die nach Nordzypern kommen, sind mit den Besonderheiten der Geographie Nordzyperns vertraut. Möchte man einen Ausflug machen, lohnt es sich, mehr über die Natur der Insel zu erfahren. Im Mittelmeer ist Nordzypern die drittgrößte Insel. Die Gesamtfläche Zyperns beträgt 9251 km2. Von diesem Territorium nimmt Nordzypern nur ein Drittel ein, der andere Teil ist Südzypern.
Merkmale der Landschaft auf Nordzypern
Der Nordteil Zyperns wird entlang der Nordküste durch einen bis 1.000 m hohen, oft schroffen Gebirgszug geprägt. Nach Süden und Osten schließen sich eine landwirtschaftlich genutzte Ebene und ausgedehnte Sandstrände an. Weit nach Osten erstreckt sich die abgelegene und naturnahe Karpaz-Halbinsel wie ein Finger ins Meer. Der Westen gehört zu den Ausläufern des Troodos-Gebirges.
Am Anfang gab es mehrere kleine Inseln, die sich nach und nach aus dem seichten Wasser erhoben und zu einer großen Insel wurden. Die Gebirgszüge bildeten sich während der Bewegung der Kontinente. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich – es gibt Wälder, Sandküsten, Flachland und Felsen und es gibt auch malerische Buchten und geheimnisvolle Grotten, die Naturliebhaber anziehen. Einige Strände sind hinter Felsen versteckt und nur vom Meer aus zugänglich. Ein Besuch an solch einem Ort wird viele Eindrücke hinterlassen.
Wohl nirgends im Mittelmeerraum findet man heute noch so unberührte Landschaften und unverbaute Küsten wie in Nordzypern.
Wetter Nordzypern
Nordzypern hat Glück mit seinem Klima. Es gibt keine starken Schwankungen zwischen den jahreszeitlichen Temperaturen. Die Jahreszeiten wechseln sich sanft ab. Niedrige Luftfeuchtigkeit mildert die Hitze. In der Nacht bildet sich Nebel in den Bergen und die Luftfeuchtigkeit sorgt für eine natürliche Bewässerung der Pflanzen. Deshalb ist Nordzypern sehr grün.
Einen Winter im üblichen Sinne – mit Schnee und starkem Frost – gibt es auf der Insel nicht. Im Januar bleibt die Temperatur hier bei + 15 – + 16 Grad. Dieses Klima wird oft zu einem der wichtigen Gründe, nach Nordzypern auszuwandern und eine Immobilie in Nordzypern zu kaufen
Flora und Fauna
Neben allerlei Sehenswürdigkeiten sind die Flora und Fauna der Insel nicht weniger interessant. Mehr als 2.000 Pflanzenarten sind hier registriert. Es wachsen viele Bäume – Kiefern, Eichen, Orangen, Eukalyptus – die eine heilende Atmosphäre schaffen – und andere weitere Arten. Aufgrund des milden Klimas findet die Blüte fast das ganze Jahr über statt, sodass man immer wieder zarte Orchideen, Krokusse, Narzissen, Hyazinthen, Alpenveilchen bewundern kann.
Unter den Tieren gibt es seltene Arten, die in der Roten Liste (herausgegeben wird sie von der Weltnaturschutzunion „International Union for Conservation of Nature and Natural Resources“ – IUCN). aufgeführt sind. Dies sind Mufflons (Wildschaf) und einige Arten von Maultieren. Die größten Raubtiere der Insel sind Füchse. Es gibt viele Kaninchen und Eichhörnchen auf dem Territorium und Fledermäuse leben auf der Insel. Bei Spaziergängen in der Wildnis ist Vorsicht geboten, da man Schlangen begegnen könnte. Einige von ihnen sind giftig.
Es gibt etwa 357 Vogelarten in Nordzypern, darunter sind zahlreiche Zugvögel, die sich jedes Jahr auf der Insel einfinden. Enten, rosa Flamingos und Reiher sind in der Nähe der Stauseen zu finden.
Zyperns Landschaft zeichnet sich durch extreme Höhenunterschiede, verschiedene klimatischen Bedingungen und die Geologie aus. Dadurch findet man auf der Insel vielfältige Lebensräume, die eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt ermöglichen.
Besonders vielseitige Blütenvielfalt
Man findet hier zahlreiche Pflanzenarten vor, die endemischer Natur sind. Das bedeutet, dass diese nur auf der Insel gedeihen und daher besonders kleine Kostbarkeiten sind. Diese reihen sich dann in die beachtliche Vielfalt der Pflanzen Zyperns ein und geben sich mit Narzissen, Gladiolen, Goldwurz oder auch Tulpen ein Stelldichein. Für die Liebhaber der filigranen Orchideen hält Zypern natürlich auch etwas parat, denn dank des besonderen Klimas findet man hier auch einige seltene Orchideenarten vor. Besonders interessant für das Auge ist dabei das Schauspiel der Pflanzen in der Zeit der Regenschauer, denn dann ergänzen Blühpflanzen wie Hyazinthen oder auch der Weihnachtsstern das heimische Repertoire.
Dabei ist Zypern aber nicht nur besonders vielseitig in der Blütenvielfalt, sondern zeigt sich auch in der Welt der Baumgewächse besonders großzügig. So gedeihen hier Aleppo Kiefern, Pinien, Zedern oder auch Steineichen und Platanen besonders markant. In den Ebenen findet man Johannisbrot-, Lorbeer, Nuss- und Olivenbäume sowie Eukalypten, Myrten, Akazien, Pappeln und Palmen.
Eine wunderbare Kulisse für das Auge des Betrachters sind die zierlichen Mandelbäumchen, Birnen- und Apfelbäume oder auch die Aroma verströmenden Pfirsichgewächse.
Besonders im Frühling ist Zypern eine „Duftende Insel“: von Februar bis Mai blühen Mandeln und Kirschen, Chrysanthemen, Affodill, Mohn, Tulpen, Hyazinthen, Ringelblumen, Schwertlilien, Narzissen, Krokusse, Pfingstrosen, Alpenveilchen und Anemonen. In den heißen Monaten von Juli bis September sieht man die Pastelltöne der Disteln, das Weiß und Violett der Kapernbüsche und die Blüten von Myrten, Oleander und Tamarisken. Nach den ersten Regenfällen im Oktober blühen 45 Orchideen-Arten im Gebirge und an der Küste.
Nicht zu vergessen ist die wunderschöne Zypern-Tulpe, eine endemische Pflanze aus der Familie der Lilien. Sie schmückt im März und April die Natur mit ihrer dunkelroten Farbe.
Die wichtigste Kulturpflanze aber ist – die Weinrebe. Die Flora Zyperns ist eine der reichsten des östlichen Mittelmeeres und umfasst 152 Pflanzenfamilien, 668 Gattungen und ca. 1.820 Arten. 86 der mehr als 1.800 Pflanzenarten sollen aus Zypern selbst stammen.
Zudem findet man auf Zypern natürlich auch Zypressen sowie Olivenbäume vor. Der älteste lebende Baum ist „Der Himbeerbaum“. Den sogenannte Cümbez-Baum findet man im Innenhof der heutigen Lala Mustafa Pascha-Moschee, der während der Bauzeit der St.-Nikolaus-Kathedrale gepflanzt wurde.
All diese zahlreichen Baumarten und Gewächse wachsen dabei sowohl in kultivierten Anbau als auch in der freien Natur, wobei sich hier leider in der jungen Vergangenheit die Bestände drastisch reduzierten. So ist heute von den gigantischen Wäldern Zyperns nur noch ein Teil vorhanden und nimmt etwa 17 Prozent der Insel ein. Diese traurige Begebenheit beruht darauf, dass Zypern oftmals mit Waldbränden zu kämpfen hat und sich die Neupflanzung aufgrund der anhaltenden Trockenheit bisweilen sehr schwierig gestaltet.
Bunte Tierwelt
Heutzutage leben – neben einer Reihe von Säugetieren – auf bzw. um Zypern rund 26 Arten von Amphibien und Reptilien, 357 verschiedene Vogelarten und ca.195 Fischarten.
Hier nun nur einige der Tiere, die in Zypern ihre Heimat haben:
Der Strand von Alagadi auf Nordzypern ist die Heimat der vom Aussterben bedrohten Caretta Carettas und der grünen Meeresschildkröte Chelonia mydas. Die Halbinsel Karpaz ist das Nistgebiet beider Tierarten.
Auf Nordzypern gibt es die freien Esel, die vom afrikanischen Wildesel abstammen und unter Naturschutz stehen. Sie findet man auf der Halbinsel Karpaz. Sollte man ihnen auf dem Weg zum Strand begegnen, wäre es gut, man hat immer etwas Wegezoll in Form von Äpfeln und Möhren mit dabei 😉
Die Ichthyaetus Audouinii-Möwe, die im Mittelmeerraum und in Afrika südlich der Sahara zu sehen ist, ist auf der Insel mit einer Population von 10.000 Paaren geschützt. Die große Möwenart, deren Zahl Ende der 1960er Jahre auf Tausende zurückging, nun leicht wieder zunahm, lebt weltweit nur in Nordzypern.
Weiterhin findet man auf Zypern kaukasische Eichhörnchen, Mauswiesel, Wildkaninchen, Dammhirsche, langohrige Igel, Nilflughunde, Rotfüchse, Wildkatzen, Zypern-Mufflons, zyprische Stachelmaus, Zypern-Maus sowie Fledermäuse.
Einige Eidechsenarten von den 58 umfassenden Echsenarten sind das europäisches Chamäleon, europäischer Halbfingergecko und der Hardun (mit einer Länge bis zu 38 cm eine der größten – aus der Nähe betrachtet sieht der Kopf des Tieres wie ein Dinosaurier aus).
Dann gibt es noch verschiedene Schlangenarten, auch eine Giftige unter ihnen. Das ist die Levanteotter. Ihr Biss kann erhebliche Folgen haben. Die Eidechsennatter und europäische Katzennatter besitzen nur im hinteren Teil ihrer Schnauze Giftzähne, daher können sie normalerweise das Gift nicht auf den Menschen übertragen. Bei ihren Beutetieren überträgt sie ihr Gift mit Hilfe eines so genannten Festhaltebisses, bei dem sie ihr Gift regelrecht in das Beutetier einkaut. Weitere nicht giftige Schlangen sind z. B. die Zwergnatter, die Pfeilnatter, die Ringelnatter, die Wurmschlange und die Zypern-Schlanknatter.
Die Vogelwelt ist sehr artenreich. Neben Buchfinken und Fichtenkreuzschnäbel gibt es hier das zyprische Rebhuhn, die Nachtigall und den Seidensänger. Während Turteltauben gejagt werden dürfen, steht der Halsbandfrankolin unter Naturschutz. Weitere Vögel sind Chukarhühner, Nachtigallen, Seidensänger, Halsbandfrankoline, Häherkuckucke, Eleonorenfalken, Steppenweihen und Teichwasserläufer.
Weitere auf Zypern vorkommende Vögel sind Kappen- und Zippammern, Blaumerlen, Würger, Steinschmätzer sowie Falken, Nebelkrähen und Habichtsadler. Auch Adler, Falken, Sperber und Geier findet man auf Zypern. Eher selten bis gar nicht wird man Störche zu Gesicht bekommen.
Nicht zuletzt sind die freilaufenden Katzen und Hunde auf Nordzypern zu vergessen. Es sind freundliche und liebevolle Wegbegleiter.